Aktueller kann die Frage nicht gestellt werden: Was soll die die Europäische Union angesichts tausender Flüchtlinge machen? Die Schüler der 11. und 12. Klassen der JiS stellten sich im Rahmen eines Planspiels diesem Problem. Während des Europa-Projekttages am 13. Mai schlüpften die Jeetzeschüler in die Rolle von Europa-Abgeordneten. Nach dem Zufallsprinzip. Vier Fraktionen des EU-Parlamentes standen zur Auswahl: die Linken, die Sozialdemokraten, die Vertreter christlicher Parteien wie der CDU (EVP) und Parlamentarier der Konservativen. Sie mussten über einen Gesetzesvorschlag beraten, den die Europäische Kommission in Persona von Andreas (24 Jahre), Rebecca (19) und Sebastian (25) vorlegte. Die Drei sind ehrenamtliche Mitarbeiter des Europäischen Jugend Kompetenz-Zentrums Sachsen-Anhalts und studieren in Magdeburg unter anderem Sozialwissenschaften.

Europatag

Innerhalb von zwei Arbeitszeiten schlüpften die Schüler in ihre Rolle und setzten sich inhaltlich mit der Problematik auseinander. Die Isar (Klassenstufe 12) hatte dabei einen Vorteil, konnte sie doch bereits im vergangenen Jahr während eines ähnlichen Planspiels Pro und Contra entwickeln. In gutem Zwirn gekleidet machten sich die Schüler an die Arbeit. So wählten sie Sprecher für ihre Fraktionen. Für die Linke trat Niklas (12) ans Pult, die Christdemokraten wurden von Lorenz (11), die Konservativen von Johannes (12) und die Sozialdemokraten von Elias (12), Wenzel (11) und Viktor (12) vertreten. Besonders spannend war die parlamentarische Diskussion um den Gesetzesvorschlag der EU-Kommission, der alle EU-Staaten verpflichtet, prozentual zu ihrem Wirtschaftseinkommen Flüchtlinge aufzunehmen. Die Dublin-Regelung, die unter anderem den „EU-Binnenstaat“ Deutschland schützte, wäre damit aufgehoben. Verständlich, dass EVP und Konservative das ablehnten. Merle (12), Johannes (12) und andere argumentierten faktenreich und mit Tiefe dagegen. Ben (11), Niklas (12), Elias und Viktor hielten dagegen. Am Ende brachte eine Abstimmung ein Patt zwischen den vier Parteien.

Und wie hätten persönlich die JiS-Schüler abgestimmt? Mehrheitlich für den Vorschlag der EU-Kommission. Sie sehen Handlungsbedarf angesichts der Katastrophenmeldungen vom Mittelmeer. Eine Wiederholung eines solchen Planspieles stehen sie sehr offen gegenüber. „Das können wir öfters machen“ meinte Johannes (12) und strich sich seinen Anzug glatt.

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