Schüler der Lessing- und Jeetzeschule interpretierten Demokratie auf ungewöhnliche Weise

Für das Projekt „Optische Klangwelten“ stellten die Schüler eine Demonstration nach. Fotos: Projekt Optische Klangwelten

Unter dem Motto „Demokratie in Bild und Ton“ fand im Kunsthaus in Salzwedel eine Vorführung von Schülern der Lessing- und der Jeetzeschule statt.

Salzwedel l „Es war eine atemberaubende Vorstellung“ – Antje Pochte, Schulleiterin der Salzwedeler Jeetzeschule, schwärmte über das Projekt „Optische Klangwelten“, das am Donnerstag im Kunsthaus in Salzwedel präsentiert wurde. Ihre Kollegin Heike Herrmann, Leiterin der Lessing-Gesamtschule, stimmte zu: „Wer nicht dabei war, hat was verpasst.“ 16 Jungen und Mädchen der 9. und 10. Klasse der beiden Schulen haben sich der Herausforderung gestellt, das Thema Demokratie in Bild und Ton darzustellen. Diese Aufgabe haben die Jugendlichen mit Bravour gemeistert.

Heinrich Herbrügger (2. v. li.) und Torsten Urban (2. v. re.) gestalteten das Projekt „Optische Klangwelten“ gemeinsam mit den Schülern. Fotos: Projekt Optische Klangwelten

Vor vier Monaten begann das Projekt. Musiker Torsten Urban trat gemeinsam mit Fotokünstler Heinrich Herbrügger an die beiden Schulen heran. „Der Einstieg war schwierig“, sagte Urban. Demokratie kann unterschiedlich interpretiert werden. Die Kombination aus Bild und Ton gab viele Ansatzpunkte. Heinrich Herbrügger: „Wir hatten mehr Ideen, als wir schaffen konnten.“

Im Bild festgehalten wurden unter anderem eine Demonstration von vermeintlichen Schwulen, Lesben und Alternativen durch die Salzwedeler Burgstraße, selbst erstellte Wahlplakate, auf denen die Schüler für demokratische Werte warben und eine Momentaufnahme aus einer originalen DDR-Gefängniszelle.

Besonders bei den Gefängnisszenen herrschte ein Gänsehautgefühl. Während die Bilder über einen Projektor an eine Wand im Kunsthaus projiziert wurden, steuerten die Schüler hinter einer halb durchsichtigen Wand Musik und Geräusche bei. Schwer verständliche Lautsprecherdurchsagen, Flüstern und bedrohliche, rhythmische Marschgeräusche ließen die Besucher mithilfe der Bilder den Wahnsinn, den ein Häftling durchstehen musste, erleben. Die jungen Künstler versteckten sich aber nicht die gesamte Vorstellung hinter einer Wand.

Zwischendurch traten sie hervor und sangen das Lied „Dear Mr. President“ von Pink und schlossen die Veranstaltung mit einem selbst geschriebenen Rap-Song namens „Respekt für Demokratie“ ab.

Lisa Plönnigs moderierte den Abend. Die 14-Jährige steht bei Veranstaltungen der Lessingschule häufiger auf der Bühne. Zwischen den einzelnen Szenen trat sie immer wieder nach vorn und leitete mit einem passenden Zitat den nächsten Teil der Vorführung ein. „Anders ist nicht falsch“ aus einem Gedicht von Julia Engelmann war eines davon.

Nach der Veranstaltung gab es die Möglichkeit, einen von 200 für dieses Projekt erstellten Kalender zu erwerben. Diese enthalten eine Auswahl von zwölf Motiven, die es an dem Abend zu sehen gab. Einnahmen aus dem Verkauf sollen für weitere Schulprojekte genutzt werden, sagte Heike Herrmann. Die Kalender können noch bei den Schulen direkt oder auf dem kommenden Weihnachtsmarkt gekauft werden.

Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben“ des Bundes-Familienministeriums, die Heidehof-Stiftung und den Förderverein der Lessing-Ganztagsschule.

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