Mädchenrat stellt Stadtkonzept vor / Olaf Meining präsentiert Ideen im Stadtrat

#Salzwedel – Im Rahmen des sogenannten integrierten gemeindlichen Entwicklungskonzepts (IGEK), das aktuell von einem Planungsbüro der Hansestadt Salzwedel erarbeitet wird, setzten sich vergangene Woche die Fünft- und Sechstklässlerinnen der Salzwedeler Jeetzeschule zu einem Mädchenrat zusammen. Gemeinsam erkundeten sie die Innenstadt und erstellten einen Plan mit Ideen und Träumen für die zukünftige Stadtentwicklung. Am Freitag stellten sie Bürgermeister Olaf Meining ihre Wünsche vor, der diese dann am Mittwochabend im Stadtrat präsentierte.

Bürgermeister Olaf Meining hörte sich die Wünsche der Mädchen aufmerksam an. Die Fünft- und Sechstklässlerinnen der Jeetzeschule bastelten einen ganzen Stadtplan, den sie mit ihren diversen Ideen schmückten. Fotos (2): Böhm

Eine Idee stach bei der Vorstellung der Ergebnisse durch ihre Aktualität besonders hervor: der Wunsch der Mädchen nach einer autofreien Innenstadt. „Die kamen da gestern ganz alleine drauf. Als wir unterwegs waren, hatten sie sich durch die Autos unsicher gefühlt“, schilderte Cathleen Hoffmann, Stadträtin der Grünen, die das Planspiel begleitete.

Mangelnde Sicherheit

Das mangelnde Gefühl von Sicherheit spiegelte sich aber auch bei anderen Wünschen wider. So sprach sich der Mädchenrat zudem für überdachte und beleuchtete Bushaltestellen, einen Mädchentreff, mehr Fahrradwege, Barrierefreiheit im Burggarten sowie mehr Beleuchtung in sämtlichen Parks aus.

Olaf Meining zeigte sich für die Vorschläge der Schülerinnen offen, machte aber auch zwei Dinge klar: „Ich bin nur eine von 37 Stimmen“, und: „Nicht alles ist gleichwertig umsetzbar.“ So bezeichnete er zum Beispiel den Wunsch nach Minizügen für den Transport zwischen Innenstadt und Umland als Traum, für den es ein privates Unternehmen bräuchte.

Zusammenarbeit

Andere Wünsche, wie die rund um das Thema Sicherheit, bezeichnete er als durchaus umsetzbare Ideen, die allerdings auch erst einmal den Stadtrat überzeugen müssten. Daher versprach Meining, den von den Kindern zusammengebastelten Stadtplan sowie die Liste mit allen Vorschlägen bei der nächsten Stadtratssitzung zu zeigen, was er am gestrigen Mittwoch auch tat.

Im gestrigen Stadtrat präsentierte Meining die Vorschläge des Mädchenrats. Er schlug den Stadträten vor, ein Foto zu machen und die Ideen in den Fraktionen zu besprechen.

Für die Idee, mehr Aschenbecher mit Schildern über die Gefährlichkeit des Rauchens aufzustellen, schlug er sogleich eine Zusammenarbeit vor. Die Schülerinnen und Schüler der Jeetzeschule könnten Becher und Schilder im Werkunterricht zusammenbasteln und die Stadt könnte diese schließlich aufstellen und leeren. Auch für Insektenhotels, einen Infostand über die Umwelt und eine Spendenbox für Umweltprojekte, ebenfalls alles Vorschläge des Mädchenrats, stellte er eine mögliche Kooperation in den Raum.

Insgesamt stellten die Mädchen 24 Ideen und Träume vor. „Eigentlich wollten wir nur zehn davon vortragen, aber wir konnten uns einfach nicht entscheiden, daher haben wir alle aufgeschrieben“, erklärte Hoffmann. Weitere Punkte waren mehr Blumen und Bäume, vegane Restaurants, Mülleimer mit Mülltrennung, Leihfahrräder am Rand der (autofreien) Innenstadt, ein Getränkeautomat (wie in der Burgstraße, aber ohne Kaffee), Trinkbrunnen, mehr Spielplätze, (mobile) Rampen auf dem Marktplatz und noch mehr.

Weitere Planspiele

Das Planspiel vergangene Woche stellte erst den ersten Schritt für das IGEK dar. Als Nächstes wolle das Planungsbüro dasselbe Spiel mit den Elftklässlern der Jeetzeschule und anschließend mit den Siebtklässlern der Förderschule durchführen. Insgesamt soll das IGEK bei der Erstellung zukünftiger Haushalts- und Investitionsplanungen helfen.

Auf die Frage, warum das erste Spiel nur mit Mädchen durchgeführt wurde, antwortete Cathleen Hoffmann: „Es geht darum, Stimmen laut zu machen, die es oft nicht sind.“ Ein Blick auf die vielseitigen Ideen zeigt, dass dies wohl gelungen ist.

Quelle: VON ARMON BÖHM

Quellenangabe: Altmarkkreis Salzwedel vom 07.09.2023, Seite 4

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