Friederike Zörner aus Salzwedel erreichte an der Jeetzeschule die Traumnote. Ab dem Wintersemester will die 19-Jährige in Köln Jura studieren.
Quelle: VON ANTJE MEWES . Volksstimme vom 18.07.2024 https://epaper.volksstimme.de/
SALZWEDEL. Eine große Herausforderung perfekt gemeistert und de nächste schon fest im Blick, dazwischen den Sommer mit Freunden genießen – so geht es gerade Friederike Zörner. Die 19-Jährige hat an der Jeetzeschule das beste Abitur gemacht. Auf dem Reifezeugnis steht die Traumnote 1,0. Damit hat sie erreicht, was sie sich zu Beginn ihres letzten Schuljahres fest vorgenommen hatte. „Sie beschert mir viele Möglichkeiten, und alle Türen stehen offen“, sagt sie. Zum Ende der zwölften Klasse habe sie sich noch nicht entscheiden können, was sie studieren möchte. „Deshalb wollte ich das bestmögliche Abitur machen. Als sich abgezeichnet hat, dass ich die 1,0 schaffen könnte, habe ich mich nochmal richtig reingekniet“, erzählt sie. Die letzten zwei Wochen vor den Prüfungen stand nur noch Lernen auf dem Programm. „Es fällt mir nicht schwer, aber es war schon was anderes, als sich auf eine normale Klausur vorzubereiten, und ganz schön anstrengend“, erinnert sie sich. Unterstützung bekam sie von der Familie, die sie von den obligatorischen Aufgaben im Haushalt entband und auch schonmal geschmierte Brote servierte, damit sie sich voll auf die Vorbereitungen konzentrieren konnte.

Naturwissenschaften liegen ihr nicht so sehr. Trotzdem schrieb sie Biologie und Mathe sowie Deutsch und Englisch. Die Prüfungen sind das eine, aber die Vorzensuren müssen ja auch stimmen, um die Punktzahl für das Super-Abi zu erreichen. Dabei sei immer ihre Devise gewesen, im Unterricht fokussiert mitzuarbeiten. Dann sei es leichter, den gehörten Stoff nachzuarbeiten und sich darauf aufbauend Wissen anzueignen. Eine gehörige Portion Ehrgeiz gehöre natürlich auch dazu, immer möglichst sehr gute Leistungen zu erbringen.
„Momentan ist es besonders wichtig, sich aktiv mit politischen Entwicklungen auseinanderzusetzen.“
Friederike Zörner, Schulabsolventin
Inzwischen weiß sie ganz genau, was sie studieren will: Jura an der rechtswissenschaftlichen Fakultät in Köln. In diesen Tagen wartet sie gespannt auf Antwort auf ihre Bewerbung. Angesichts ihrer Abi-Note ist sie zuversichtlich, dass sie den Studienplatz bekommt. Eine kleine Wohnung in der Stadt am Rhein hat sie auch gefunden. „Wenn es zum Wintersemester nicht klappt, studiere ich erst was anderes, was mich interessiert, und versuche es zum Sommersemester nochmal“, sagt sie optimistisch.
Nach den Staatsexamen würde sie gern einen Job in der Politik übernehmen. Nicht als Politikerin, sondern in einer Organisation oder in der Außendiplomatie. Momentan ist sie für eine Schüleraustausch-Organisation tätig. Sie hat selbst von der elften zur zwölften Klasse ein Jahr in den USA verbracht und dabei beispielsweise Einblicke in das dortige Rechtssystem bekommen, das sich vom deutschen deutlich unterscheide.
Sie sei schon immer an Politik und Gesellschaft interessiert gewesen, war Vorsitzende des Kreisschülerrates und Mitglied im Landesschülerrat, organisierte die Fridays-For-Future-Demos mit, beteiligte sich am Projekt Schüler machen Zeitung und vieles mehr. „Momentan ist es besonders wichtig, sich aktiv mit den politischen Entwicklungen auseinanderzusetzen und die Artikel dazu zu lesen“, betont die 19-Jährige. Zu ihren Hobbys gehören Reiten und Volleyball.
Auf die Uni sieht sie sich gut vorbereitet. Das Unterrichtssystem an der Jeetzeschule fördere von Anfang an die Selbstständigkeit , die jeweiligen Talente und Interessen der Schüler. Als Beispiele nennt sie den Projektunterricht und die Freiarbeitszeiten, wobei gefordert werde, das einmal Angefangene auch durchzuziehen.
Bis zum Start an der Uni stehen Ausflüge mit Freunden, Festivals, Konzerte und „einfach noch ein bisschen ohne große Verantwortung und frei sein“ auf dem Programm, bis es beim Studium wieder anders lang geht. Aber darauf freue sie sich schon sehr, besonders auf die Lehrveranstaltungen und auf ihre Kommilitonen. Eine eigene Wohnung zu haben und den gesamten Alltag selbst zu organisieren, werde anfangs bestimmt eine aufregende Zeit, ist die 19-Jährige gespannt auf ihr neues Leben.
Insgesamt haben an der Jeetzeschule 18 Schüler ein Abi geschafft mit einem Notenschnitt von 1,87. Der Landesschnitt beträgt 2,27.
Quelle: VON ANTJE MEWES . Volksstimme vom 18.07.2024 https://epaper.volksstimme.de/