Im Rahmen des Sportunterrichtes der 10. Klasse haben wir im Januar das Skilager in Österreich absolviert. Die Busfahrt war so wie man sie sich vorstellt, mit ca. 40 Schülern, anstrengend, die Filme waren die einzige Rettung. So habe ich also nach 14 Stunden Busfahrt immer noch kein bisschen geschlafen. Im Halbschlaf holten wir schließlich unsere Skiausrüstung in Maria-Lankowitz ab, und die Reise ging weiter. Angekommen gab es endlich eine warme Mahlzeit, Fertigsuppe. Nein ehrlich, das Essen war ganz lecker. Die zwei Herbergsmütter, die sich auf seltsame Art ähnlich sahen, waren sowieso so lieb und hilfsbereit, dass man das Essen ganz vergaß. Müde aber auch aufgeregt lag ich im Bett und schlief mit Vorfreude auf meine erste Skifahrt ein. Noch im Ferienrhythmus war das Aufstehen die reinste Qual, als ich es endlich geschafft hatte aufzustehen und ich es sogar noch pünktlich zum Frühstück schaffte, kamen mir sofort die unglaublich freundlichen und gar nicht überzogenen Anweisungen entgegen. „Nehmt die Mütze ab, setzt euch ordentlich hin, holt euch erst Essen wenn alle von eurem Tisch anwesend sind und wartet, bis ich euch aufrufe und wehe ihr wollt jetzt auf Toilette gehen, das ist einfach nur unhöflich, ich weiß ja nicht wie das bei euch zu Hause ist, aber…“ Frühstück überstanden, dick eingepackt und mit den Skischuhen über den Schultern, ging es schließlich zum Bus. Eine 20-minütige Busfahrt, in der die Lehrer zwanghaft versuchten, fröhliche Stimmung mit Schlagern zu verbreiten. Ich lobe diejenigen für ihre Hingabe, die sich auf den Boden im Bus setzten und eine Performance zu „Wir sind Männer mit einem harten Job, wir fahren mit dem Bob“ abgaben. Erst in den nächsten Tagen wurde es dann richtig anstrengend. Meine erste Skifahrt habe ich mir ja anders vorgestellt, aber schließlich stand ich in einer riesen Gruppe am Berg und im Entenmarsch schleppten wir uns den Hang hinauf und das immer und immer wieder. Wir durften leider nicht weit genug nach oben, als dass wir den Tellerlift benutzen hätten können, oder auch nur ein bisschen Schwung gehabt hätten. Das ging bis zum Mittag so und nach belegten Brötchen und übersüßtem Tee, ging es weiter den Berg hinauf und hinunter. Das Motto der Lehrer: „Wir sind nicht hier, um Spaß zu haben, sondern um am Ende eine Prüfung zu bestehen“, hatten wir nach diesem Tag endlich verinnerlicht. Natürlich gab es eine allgemeine Verwirrung unter den Schülern, da hatten wir doch tatsächlich gedacht, das wäre eine Klassenfahrt… Todmüde und erschöpft fielen wir nach dem Abendessen ins Bett. Am nächsten Morgen weckten uns nicht nur der Wecker, sondern auch unsere schmerzenden, neu gewonnenen Muskeln. Das fröhliche Gesicht von Frau Tauhardt, mit dem sie uns jeden Morgen weckte, linderte unsere Schmerzen auch nicht. Und trotzdem machten wir uns mit Skiausrüstung auf den Weg zur Piste. Schließlich habe ich mich auch getraut; den steilen Teil der Piste zu fahren und konnte den großen Tellerlift fahren, der eine angenehme Abwechslung für meine Beine war. Wieder zurück in der Herberge bekamen wir Mädchen dann das Recht als erstes zu duschen, was uns beim Abendessen jedoch gleich wieder entzogen wurde, da wir das ganze warme Wasser aufgebraucht hatten. Am nächsten Tag sind wir nach der Piste in eine Therme gefahren, mit Dampfsauna, was uns unseren Muskelkater vergessen ließ. Aufgedunsen aber gewärmt fielen wir schließlich ins Bett. Am Donnerstag dann stand die Prüfung bevor und nach reichlichem Üben kann ich stolz eine 2 vorweisen. Ich komme auf jeden Fall den Berg runter, vielleicht nicht mit der Technik die sich Frau Altenburg vorstellt, aber dafür mit Spaß. Auch das Abschlussprogramm stand diesen Abend bevor. Nach der Skitaufe, mit Herrn elHamouri als Skigott, originellen Spitznamen und einem widerlichen Gesöff der Lehrer ging es mit den Schülerbeiträgen weiter. Und nach einem umgewandelten Schlager, ein paar Gedichten, wobei in einem sehr oft die Wörter „Runter holen“ benutzt wurden und einer Nachmache der Lehrer, ging es denen auch an die Gurgel. Nach der Eisdusche vor der Tür war die Stimmung zwischen Lehrern und Schülern leider etwas angespannt. Am Freitag durften wir dann noch früher aufstehen und wieder eine über 14 stündige Busfahrt antreten und obwohl an einem Haltestopp ein Handy vergessen wurde, sind wir alle wieder einigermaßen gesund nach Hause gekommen. Zurückblickend hat das Skilager Spaß gemacht, besser als Schule war es allemal.
Maya Stoppel
Gedicht zur Klassenfahrt (erster Tag)
Am Sonntag fuhren wir los,
unsere Vorfreude war groß.
Wir winkten unseren Eltern zum Abschied,
und Jasper freute sich auf den Abstieg. (BVB)
Auf der Fahrt nach Maria Lankowitz,
saßen wir gespannt im Sitz.
In den Pausen vertraten wir uns die Beine,
den Tankstellen gaben wir unsere ersten Scheine.
Die Aussicht war klasse,
Aaron genoss sie sie mit einer Kaffeetasse.
In Österreich angekommen,
waren wir alle ein bisschen benommen.
Auf einem kleinen Traktor lud ich mit Erik und Aaron die Koffer auf,
während der Traktorfahrer eine raucht.
Danach fuhren wir hoch hinauf auf,
dabei fühlte sich Torsten auf dem Trecker wie ein Checker.
In der Hütte eingerichtet,
wurden wir zum Tischdienst eingeschichtet.
Nach dem Essen vielen wir ins Bett
und waren alle zueinander nett.