Thomas Wiegemann verkörpert Carl Detroit in „Der Pascha von Magdeburg“

Salzwedel – Die Oberstufenschülerinnen und -schüler der Salzwedeler Jeetze-Schule wurden am Mittwoch Zeugen der Uraufführung des Klassenzimmerstücks „Der Pascha von Magdeburg“. Das Monodrama wurde von Jörg Menke-Peitzmeyer, bekannt als Autor für Kinder- und Jugendtheater, verfasst und von Thomas Wiegemann, Magdeburger Diplomschauspieler und Regisseur, zum Leben erweckt. Es dient als Abschluss des Projekts „Zweiheimisch:Genial“ von der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt (lkj).

Schauspieler und Regisseur Thomas Wiegemann verkörperte bei der Uraufführung von „Der Pascha von Magdeburg“ die Rolle des Mehmed Ali Pascha, geboren als Ludwig Karl Friedrich Detroit, von dem er ein Porträt präsentierte. Fotos (3): VON ARMON BÖHM

Für das Stück schlüpfte Wiegemann in die Rolle der historischen Persönlichkeit Mehmed Ali Pascha (1827-1878). Geboren als Ludwig Karl Friedrich Detroit in Magdeburg, arbeitete er von seinem zwölften bis zum 16. Lebensjahr als Schiffsjunge. Am Hafen Istanbuls flüchtete der junge Karl Detroit allerdings vom Schiff ins Wasser. Er wurde durch Mehmed Emin Ali Pascha gerettet, der ihn bei sich aufnahm. Detroit konvertierte zum Islam und nahm schließlich auch den Namen seines Adoptivvaters an. Ebenso wurde er zum Pascha. Während Pascha heutzutage als Name bekannt ist, diente die Bezeichnung im Osmanischen Reich als Titel der höchsten Zivilbeamten und Militärs, der dem Namen nachgestellt wurde.

Nervennahrung muss sein: „Der Pascha“ griff selbst auch zu, als er zwischendurch Chips an das Publikum verteilte. Fotos (3): VON ARMON BÖHM

All dies und noch viel mehr erzählte Wiegemann bei der Premiere auch den Schülerinnen und Schülern, allerdings aus der Sicht von Karl Detroit. Zynischer Humor und interaktive Elemente brachten das junge Publikum zum Lachen und halfen dabei, dass ihre Aufmerksamkeit stets der überzeugenden Darbietung galt. „Ich habe die Rolle angenommen, da das Stück nur aus einem Monolog besteht und ich das interessant fand. Das habe ich noch nie gemacht“, erklärte der Schauspieler im AZ-Gespräch. Wiegemann schrieb selbst auch schon zwei Klassenzimmerstücke, für „Der Pascha von Magdeburg“ hatte er neben dem Schauspiel auch die Regie übernommen. Unter anderem am Domgymnasium in Magdeburg, auf das Karl Detroit selbst einst ging, wird er das Stück erneut vorführen.

Dr. Mieste Hotopp-Riecke (stehend) machte nach der Aufführung noch ein Quiz mit den Schülerinnen und Schülern. Fotos (3): VON ARMON BÖHM

Dr. Mieste Hotopp-Riecke von der lkj testete das Publikum im Anschluss mit einem Quiz rund um das Osmanische Reich und die heutige Türkei. Am Ende gab es eine Gesprächsrunde.

Der Pascha im Klassenzimmer Das Klassenzimmerstück „Der Pascha von Magdeburg“ erlebte in der Salzwedeler Jeetzeschule seine Uraufführung. Es sei als Abschluss des Projektes „Zweiheimisch: Genial“ entstanden, berichtet Dr. Mieste Hotopp-Riecke, Vorstandsvorsitzender des Institutes für Caucasica-, Tatarica- und Turkestan-Studien (ICATAT). Geschaffen hätten es Autor Jörg Menke-Peitzmeyer (Istanbul) und Regisseur/Schauspieler Thomas Wiesenberg (Magdeburg). Die Inszenierung, die durch die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung in Kooperation mit ICATAT, dem Literaturhaus Magdeburg und Partnern erfolgt sei, werde jetzt auf Tournee gehen. Sie werde unter anderem in Braunschweig, Dresden und Wien aufgeführt.
FOTO: MEHMED-ALI-PASCHA-ARCHIV

Quellenangabe: VON ARMON BÖHM Altmarkkreis Salzwedel vom 14.03.2024, Seite 5

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