(Quelle: Volksstimme von Oliver Becker) Für Daniel Hahn war es am Donnerstag eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Der ehemalige Schüler der Jeetzeschule in Salzwedel hatte im Vorjahr sein Abitur gemacht und arbeitet nun als Assistenzpfleger in Hamburg. Jetzt war er mit Klampfe und Liederheft in seine alte Schule zurückgekehrt, um in der Aula ein Konzert zu geben.
Im Vorfeld hatte er sich mit Schulleiterin Antje Pochte auf diesen Termin geeinigt. Ohne allerdings zu diesem Zeitpunkt zu ahnen, dass an dem Tag in
Hamburg eine Dienstbesprechung anstehen und zur gleichen Zeit seiner Darbietung im Kulturhaus Liedermacher Konstantin Wecker ein Konzert geben würde. Auch er, Daniel Hahn, ist ein Liedermacher im Sinne der alten Bardenschule.
Stimme, Gitarre und den Kopf voller Ideen, das machte früher schon gute Liedermacher aus und macht es auch noch heute. Dass sich statt für Wecker für ihn noch etwas mehr als so Gäste entschieden hatten, stimmte ihn heiter. Wobei Fröhlichkeit sicherlich auch seinem Naturell entspricht. Stets munter drauf los plaudernd und dabei immer ein breites Lächeln im Gesicht – das macht ihn zu einem sympathischen Zeitgenossen. Im Gepäck hatte er die Lieder, deren Texte sein Leben schrieb. Nun gut, mag man denken, im Vorjahr gerade mit dem Abi fertig geworden, wie viel Text konnte sein noch kurzes Leben bis dahin schon geschrieben haben? Schließlich reichte es genau für eine Stunde guter musikalischer Unterhaltung, mit meist fröhlichen, aber auch nachdenklich stimmenden Inhalt.
Auf einem Sessel sitzend, zwischen Stehlampe und Wackeldackel, sang Daniel von den ,,Lebenskrisen aus eigener Küche“, wie er sein Programm genannt hatte.
Die Erinnerung an seine Klasse, in der er und sein Freund Robin Meyer die einzigen Vertreter des männlichen Geschlechts waren, ließ ihn ein Antiliebeslied ersinnen, welches er an diesem Tag auch vortrug. Aber meistens waren seine Songs von einer positiven Strömung durchdrungen. Und wenn es mal nicht so lauft?
,,Egal was passiert ist, es ist einmal vorbei“, hieß es in einem seiner Lieder.
Diese immer zuversichtliche Einstellung steht sicher auch in Zusammenhang mit seinem christlichen Glauben. Denn für einen bekennenden Pfingstler (Angehöriger der Pfingstbewegung, einer weltweiten christlichen Bewegung), sind Gottvertrauen und Zuversicht die Basis des Glaubens. Das Konzert endete wie es begonnen hatte – mit einem Sonnenlied. Gäste und Liedermacher belohnten sich zum Schluss mit viel Beifall und einer Zugabe.