Jeetzeschüler lernen bei einem Projekttag, mit Gewalt und Rassismus umzugehen / Seminar über Demokratieverständnis

Dario Trüe (3. von links) leitete seine Mitschüler beim sogenannten Mutspiel an.
Salzwedel l Gewalt oder Rassismus haben Djamila Nader und Paula Gerlach in ihrem Schulalltag noch nicht erlebt. Das könnte zu einem guten Teil daran liegen, dass die Salzwedeler Jeetzeschule seit 2009 den Titel „ Schule gegen Rassismus, Schule mit Courage“ führt und das Anliegen dieser Aktion täglich lebt. Dabei sind sich die beiden Achtklässlerinnen sicher, dass Courage auch etwas mit der Möglichkeit, sich im Fall der Fälle zur Wehr setzen zu können, zu tun hat. Daher beteiligten sie sich am gestrigen Projekttag zur jährlichen Verteidigung des Titels mit einem kleinen Selbstverteidigungskurs für die Schüler der 5. bis 7. Klassen. Es bedarf keiner Kampfsportausbildung, um Courage zu zeigen. Selbstbewusstsein und ein Blick für die Situation können schon viel bewirken, gaben sie ihren Mitschülern mit auf den Weg.

Paula Gerlach beobachtete die Übung zur Selbstverteidigung von Frida und Henrike. Fotos: Jörg Schulze VOLKSSTIMME
Courage war auch beim Mut-Spiel gefragt. Hier galt es unter Anleitung von Dario Trüe Fragen zu beantworten, die sich im Alltag stellen können. Die Schüler übten dabei, offen Kritik zu üben oder dachten über das richtige Verhalten nach, wenn sie von einer Straftat erfahren.
Dass es keinen Grund gibt, Geflüchteten mit Vorurteilen zu begegnen, berichteten Jonas Wuhlfänger, Marten Reichelt und Jannis Florian ihren Mitschülern. Sie bestritten am 3. Mai ein Fußballspiel gegen ein Team aus Geflüchteten. „Beim Fußball überlegt man nicht lange, woher jemand kommt. Man spielt einfach, der Ball ist der Mittelpunkt“, beschrieben die drei Jeetzeschüler ihre Erfahrungen von diesem Treffen. Während die unteren Klassenstufen die einzelnen Stationen besuchten, gab es für die Klassenstufen 9 bis 13 Workshops der Friedrich-Ebert-Stiftung. Unter dem Motto „Rettet die Wahlen“ ging es um das heutige Demokratieverständnis, das Wahlverhalten, die Wahlbeteiligung und die Motivation, sich an den Wahlen zu beteiligen.

Jonas Wulfänger, Marten Reichelt und Jannis Florian berichteten von ihrem Fußballspiel gegen ein internationales Team.
Der Titel „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ muss jährlich verteidigt werden. Dabei organisieren die Achtklässler Projekte und Stationen für ihre jüngeren Mitschüler. Für die oberen Klassen gibt es gesonderte Seminare.