Jeetze-Schüler vertonten die Geschichte des Reformartors / Darsteller überzeugen auf ganzer Linie
Quelle: Volksstimme Salzwedel l Luther ist derzeit in aller Munde. Kaum eine Veranstaltung in der Region, die nicht in irgendeiner Weise auf den Reformator Bezug nimmt. Am Reformationsjubiläum kommt man einfach nicht vorbei. Das dachten sich auch die Schüler des Neigungskurses Musical der Jeetzeschule. Sie brachten die Geschichte Luthers am Dienstag in Musical-Form auf die Bühne. Seit dem Beginn des Schuljahres hatten sie mit dem Musiklehrer Ulf Barniske an der Aufführung gearbeitet. Ein Probenwochenende in Arendsee hatte die Vorbereitung abgerundet.
Sie widmeten sich dabei der Zeitspanne zwischen dem Reichstag in Worms im Jahre 1521 und seiner Zeit auf der Wartburg. Dieser Ausschnitt aus Luthers Biografie ist deshalb so bedeutsam, weil er den endgültigen Bruch des Mönchs mit der katholischen Kirche umfasst. Ihnen gelang dabei die bemerkenswerte Leistung, den religiösen Hintergrund in eine zeitgemäße Form zu bringen, ohne dabei zu bemüht und konstruiert zu wirken. Musikalisch boten sie eine gelungene Mischung aus schmissigen Musical-Songs und anspruchsvollen Solo-Stücken. Der theologische Gehalt geriet trotzdem nicht in Vergessenheit.
Jeniffer Poggendorf als Luther setzte den einen oder anderen Glanzpunkt. Aber auch die anderen Darsteller fielen nicht wirklich ab. Jaromir Frommer überzeugte als Kaiser Karl V. Dass da nicht jeder Ton perfekt getroffen wurde, spielte gar keine so große Rolle, blieb doch der Gesamteindruck ein positiver. Insbesondere die Solisten überzeugten gesanglich fast auf ganzer Linie.
Noch beeindruckender als die musikalischen Darbietungen war die Art und Weise, wie die Jeetzeschüler die anspruchsvolle Thematik vermittelten. So vollbrachten die Jugendlichen die Leistung, die innere Zerrissenheit Luthers fast auf den Punkt genau darzustellen. Denn bekanntlich hatte es der Mönch keinesfalls darauf angelegt, die Kirche zu spalten. Sein Anliegen war vielmehr gewesen, die Verweltlichung anzuprangern und für eine Erneuerung innerhalb der Institution zu sorgen.
Das Publikum dankte es den Darstellern mit einem ausgiebigen Applaus.