23.08. bis 06.09.2019
Zum vierten Mal fuhren SchülerInnen der neunten Klassen nach Nabereshnyje Tschelny zum Schüleraustausch.
Bereits in Kasan erwartete uns ein riesiges Ereignis: an die Wand der Kremlmauer wurde eine gigantische Diashow projiziert begleitet von Musik. Dargestellt wurde die gesamte Geschichte Russlands, von der Kiewer Rus bis zum heutigen Tag. Es war sehr beeindruckend.
Da in diesem Jahr die Reise begann, während in Russland noch Sommerferien waren (die Schule beginnt immer am 01. September in Russland), startete unsere Begegnung im Camp Rossinka, was sich als durchaus positiv herausstellte. Denn alle russischen und deutschen Jugendlichen hatten so die Möglichkeit, sich bei Unterricht, Workshops, Sport und Spiel sowie bei der Disko erst einmal kennen zu lernen. Das Programm im Camp war wie immer sehr intensiv, wurde aber von allen Beteiligten als sehr positiv aufgenommen. So stand jeder Tag unter einem anderen Motto, bestimmt von den russischen Feiertagen. Ein Jolka-Fest im August mitzuerleben – wer hat schon solch eine Chance? Und einen tatarischen Tag, an dem auch unsere Jugendlichen ein paar Worte auf Tatarisch lernten und auch einen tatarischen Tanz – das war schon etwas ganz Besonderes. Und der Unterricht wurde meist von Jugendlichen des Org-Komitees durchgeführt. So lernten die Deutschen bei Nikita Zungenbrecher und bei Jana, welche Bilder bedeutender russischer Künstler in der Tretjakow-Galerie ausgestellt sind. Im Sport-Unterricht gab es unter anderem Fußballspiele.
Nach einer knappen Woche endete die Zeit im Camp und alle deutschen Jugendlichen kannten nun schon ihre Gastgeberkinder und freuten sich auf das Leben in der Familie. Natürlich gab es wieder viele Exkursionen: nach Jelabuga, wo es unter anderem eine Auswahl an Workshops zum Thema Russische Kultur gab und auch eine Fahrt in den Kletterpark. Dorthin hatte Kamil eingeladen, der im Lager Geburtstag hatte. Nun luden er und seine Eltern alle deutschen Gäste und auch ihre jeweiligen Gastgeberkinder zu einem Erlebnis-Tag ein. Dabei gab es auch einen Einblick in ein Ferienlagerkomplex „Solnetschny“, der der drittgrößte in Russland ist.
Am Sonntag gab es einem Familientag und am Montag fand die große Einschulungszeremonie statt. Im Namen der Jeetzeschule gratulierten Vanessa und Lars auf Russisch, was ihnen viel Beifall brachte. Das Einschulungsfest, oder wie es in Russland heißt, der „Tag des Wissens“, ist ein großes Event, bei dem nicht nur die Schüler der gesamten Schule und die Pädagogen, sondern auch zahlreiche Eltern und Unterstützer anwesend sind. Es gibt ein ausführliches Programm mit Musik, Tanz und kleineren Szenen, die teils auch von den neuen Erstklässlern vorgetragen werden. Alle Lehrer werden mit Blumen gewürdigt.
Anschließend fuhren die deutschen Gäste ins KamaZ-Werk, dem berühmten Automobilwerk, dem die Stadt ihre Gründung verdankt. Besonders beeindruckt waren unsere Jugendlichen vom Motorsport-Werk Kamaz-Master. Hier konnten wir die vielen Sieg-Trophäen bei internationalen Rallyes wie z. B. „Paris-Dakar“ bewundern.
Am darauffolgenden Tag gab es noch einen Besuch in der Pädagogischen Universität, bei dem unsere SchülerInnen die Möglichkeit hatten, sich mit den Studenten zu unterhalten. Und im Anschluss sahen wir uns noch den Palast der Jugend an, in dem zahlreiche sportliche, musikalische, künstlerische und sprachliche Angebote auf die russischen Kinder und Jugendlichen warten.
Nach einem tränenreichen Abschied fuhren wir wieder nach Kasan, wo es noch einmal einen Spaziergang durch die Innenstadt und die Möglichkeit gab, die letzten Rubel in Souveniers umzuwandeln.
Nach zwei Wochen ging unsere Reise nach Russland zu Ende und schon jetzt freuen sich die Jeetzeschüler der neunten Klassen auf den Besuch ihrer russischen Freunde im Februar/März 2020.