05.bis 10.03.2020

Jeetzeschüler zeigen ihre Werke im Kunsthaus von 5. bis 10. März / Kooperation mit Partnergymnasium

Katharina Schünke und Lina Kietzke (von links) von der Salzwedeler Jeetzeschule bereiten hier die Rosenblüten vor, die für ein Kleid bestimmt sind. Fotos: Jörg Schulze VOLKSSTIMME

Salzwedel l Nikita und Ruslan, zwei Schüler des W.W. Dawydow Gymnasiums aus Nabereshnyje Tschelny in Russland, lieben Salzwedel. „Neben der deutschen Wurst mag ich den Baumkuchen besonders“, sagte Nikata. Ruslan schätzt die Architektur der Häuser und das deutsche Essen allgemein.

Einig sind sich die beiden jungen Russen zudem in ihrer Meinung über die Altmärker. „Alle sind sehr freundlich, es wird viel gelächelt“, hat Ruslan beobachtet. Als sehr angenehm werden den Jungen ihre Gastfamilien in Erinnerung bleiben. Die Verständigung läuft gemischt auf deutsch, russisch und englisch. Von Tag zu Tag wird es ein wenig besser.

Die Jugendlichen gehören zu einer Gruppe von insgesamt 13 russischen Schülern der Klassenstufen 8 bis 11. Begleitet von zwei Lehrerinnen sind sie seit Dienstag für zwei Wochen Gäste der Jeetzeschule. Seit vier Jahren verbindet beide Bildungseinrichtungen eine enge Freundschaft. Die Entfernung von fast 2700 Kilometern ist dabei kein Hindernis.

Herzlicher Empfang

„Der herzliche Empfang lässt die Mühen der zweitägigen Bahnfahrt schnell vergessen. Die Zeit im Zug haben wir uns mit einer intensiven Vorbereitung auf unser Reiseziel vertrieben“, sagte Tatjana Sungatullina. Als Leiterin der russischen Partnerschule hat die Pädagogin das Freundschaftsprojekt von Beginn an begleitet.

Ein fester Bestandteil des jährlichen Besuches der russischen Freunde in der Altmark ist ein gemeinsames Projekt im Kunsthaus Salzwedel. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto „Zusammen – allein, zu zweit, gemeinsam …“ Hand in Hand kreieren die Jugendlichen noch bis zum kommenden Donnerstag miteinander Kunstwerke und gestalten mit diesen eine Ausstellung. Die Bandbreite der Arbeiten reicht von Fotografie, über Bildhauerei bis Malerei.

Arne Gille versucht sich als Bildhauer. Sein Ziel ist, das Modell einer Hand zu schaffen. Fotos: Jörg Schulze VOLKSSTIMME

Zur festlichen Eröffnung am Donnerstag, 5. März, ab 17 Uhr sind interessierte Besucher in das Kunsthaus eingeladen. Zu sehen sind die Schülerarbeiten an gleicher Stelle dann noch bis zum 10. März.

Die regelmäßigen Treffen von Schülern und Lehrern der beiden Bildungseinrichtungen haben Tradition. So bereiten sich schon jetzt die Schüler der 8. Klasse der Jeetzeschule auf den Gegenbesuch in Russland vor. Im September, zum Start in das neue Schuljahr geht los. Für ebenfalls zwei Wochen können die Altmärker dann am Leben einer russischen Familie teilnehmen.

Gefördert wird dieses großartiges Projekt seit vielen Jahren von der „Stiftung Deutsch – Russischer Jugendaustausch“.

Deutsch-russische Kunst

Insgesamt 16 Kunstwerke aus Schülerhand sind noch bis einschließlich Mittwoch im Salzwedeler Kunsthaus zu sehen. Geschaffen wurden sie von Schülern aus Russland und Salzwedel. Zwei Wochen lang haben die Jugendlichen dazu gemeinsam gearbeitet.

Jennifer Marschner, Timofej Pobedinsky, Vanessa Kaufmann und Lars Kramm behandelten das Thema internationale Freundschaft. Foto: Jörg Schulze VOLKSSTIMME

Mit einmaligen Eindrücken sind Lars Kramm, Jennifer Marschner, Timofej Pobedinsky und Vanessa Kaufmann vor einem halben Jahr aus Russland zurück gekommen. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden besuchten die Jeetze-Schüler das Dawydowa Gymnasium in Nabereshnyje Tschelny. Bei diesem Besuch sind zahlreiche Fotografien entstanden, Als Rock fanden diese nunmehr einen würdigen Platz im Kunstprojekt der Schüler. Das zum Rock passende Oberteil war dagegen als Symbol der Verbundenheit in den russischen und deutschen Nationalfarben gehalten.

Brigitte Müller und Cecilia Schramm ließen von Adrian Kalkake das Bild erläutern. Foto: Jörg Schulze VOLKSSTIMME

„Unser Anliegen ist es, die internationale Freundschaft auf diese Weise auszudrücken“, sagte Lars Kramm. Für dieses Anliegen hätte es wohl kaum einem passenderen Ort als das Salzwedeler Kunsthaus geben können. Schließlich sind hier internationale Künstler zu Gast, die Besucher kommen aus aller Welt. „Wir verstehen und als Ort der Begegnung. Gerade heute ist es wichtig sich zu treffen, miteinander zu reden“, sagte Sabine Spangenberg im zur Eröffnung im Namen der Kunststiftung. Im Mittelpunkt des von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch unterstützten Projektes stand neben dem interkulturellen Austausch der kreativ-künstlerische Prozess.

Fotos: Heinrich Herbrügger https://www.art-ort.com/

„Jeder Schüler bekam die Möglichkeit, diesen von der Suche nach Ideen bis zur Präsentation des fertigen Werkes zu durchleben“, erklärte Manuela Gärtner. Gemeinsam mit Bettina Müller und Heinrich Herbrügger stand sie den Jugendlichen beratend zur Seite. Die gemischten Teams mussten zunächst Visionen austauschen, das Machbare finden und dabei auch Kritik hinnehmen. Alles Dinge, die für die Persönlichkeitsbildung wichtig sind. Doch am Ende hatten sich die Mühen gelohnt. Das zeigte die Reaktion der zahlreichen Besucher. Zu diesen gehörten auch Brigitte Schramm mit Enkeltochter Cecilia Müller. Beiden hatte es das Wimmelbild mit vielen unterschiedlichen Menschen im friedlichen Miteinander auf dem Erdkreis angetan.

Fotos: Heinrich Herbrügger https://www.art-ort.com/

Für die russischen Schüler ist der Aufenthalt in Salzwedel bereits beendet. Die Freundschaft geht jedoch weiter. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres reisen erneut Jeetzeschüler in die rund 2600 Kilometer entfernte Partnereinrichtung.

Fotos: Heinrich Herbrügger https://www.art-ort.com/

Von Jörg Schulze VOLKSSTIMME

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